Die Verbindung zwischen Evolutionstheorie und Logik mag auf den ersten Blick etwas überraschend erscheinen, beschäftigt sich doch die klassische Logik nach ihrem Selbstverständnis mit konstanten Beziehungen zwischen Gültigkeitsbedingungen für Aussagen. 
Jedoch können die in der formalen Logik entwickelten Verfahren bei der Analyse von problemorientierten Theorieentwicklungsstrategien angewandt werden; d.h. bei der Analyse von Methoden der Integration von (Erfahrungs-) Daten in Theorien, die bei der Lösung von Problemen verwendet werden können. Dieser Aspekt logischer Forschung hat als Konsequenz der Entwicklung leistungsfähiger Computer in den letzten Jahren erhebliche Bedeutung erlangt. 
Bei der Beschäftigung mit den mathematischen Grundlagen der Theorie problemorientierter Theorieentwicklungsstrategien, wie sie dem Konzept heuristischer Verfahren in der Informatik zugrunde liegen, zeigt sich, daß ein auf einer Abbildtheorie basierendes Verständnis von Repräsentation in erhebliche Schwierigkeiten führt. 
Einen Ansatz zur Überwindung dieser Schwierigkeiten beruht auf der Übernahme eines in der biologischen Evolutionstheorie entwickelten und in der evolutionären Erkenntnistheorie verallgemeinerten Konzeptes; dem eines Systemes, welches als Bestandteil eines evolvierenden Gesamtsystemes Einfluß auf die für seine eigene Evolution maßgeblichen Parameter in seiner Umgebung hat. Die Analyse Systeme, in folgenden semiautonom evolvierende Systemkomponenten genannt, bilden einen vielversprechenden Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Theorie von Problemlösungsstrategien aus der Interaktion eines Systemes mit seiner Umgebung und damit für einen Fragenkomplex, in dem sich Interessensgebiete der Evolutionstheorie mit denen der Logik überschneiden.